Portraits
Porträts als Bildmotive finde ich seit langem sehr spannend. Ein menschliches Gegenüber als simulierte Fläche vermittelt Nähe und weckt unterschiedliche Emotionen. Gleichzeitig ist es nur eine Abbildung einer Oberfläche, die ich in verschiedenen Serien thematisch behandle.
Info
Arbeiten von 2015 – 2024
Image Copyright
Thorben Eggers
Benjamin Nolte
Jamal Cazare
In meiner Serie „Utsuroi: Im Fluss der Veränderung“ erforsche ich die meine Eindrucke der traditionellen Ästhetik Japans und der modernen Digitalität. Utsuroi“ (空ろい) ist ein japanisches Wort, das sich auf den Übergang oder die Veränderung von einer Sache zur anderen bezieht. Die Gemälde sind inspiriert von persönlichen Erfahrungen in Tokyo und kulturelle Besonderheiten, beispielsweise eingefangen in den Blicken zweier Personen, die scheinbar durch sich hindurch sehen, als ob sie in einer simulierten Welt leben.
Die Transformation_1 ist eine Art Hybrid bei der digitalen Erstellung der Fotovorlagen, zwischen aktivem Eingreifen und automatisierter Bildentwicklung. Es gibt Bereiche, die automatisiert am Computer generiert wurden – wie beispielsweise die Ärmel, die in den orangen Bereich verschwinden, oder die Falten, die am Hosenbein erneut auftauchen und sich seltsam mit dem Hintergrund verbinden. Zudem gibt es Bildverschiebungen, die sich in abstrakte Streifen auflösen. Gleichzeitig sind aber noch Bereiche von mir bewusst hinzugesetzt, wie die monochromen Farbflächen, sodass Transformation_1 für mich einen einflussreichen Entwicklungsschritt markiert.
Redneck ist einer meiner ersten Porträts auf einer shaped canvas. Das Bild ist als Collage entstanden und dann in ihrer Form genauso auf einer eigens angefertigte Leinwand umgesetzt. Mich hat es interessiert, wie digitale Bildverschiebungen – wie man sie von Pop Ups aus dem Internet kennt – im realen Raum wirken. Die zerschnitte Person und der leuchtend rote Kopf verweisen auf den simulierten Kontext einer Internetanzeige.
Neben Ski und Turmspringern als shaped canvas, habe ich während meines Abschluss 2015 eine Porträt-Serie zu Magazinen gemacht. Mich hat es interessiert, wie Personen in digitalen Simulationen von Magazinen auftauchen und wie die Falz sozusagen die Köpfe oder den Körper zerschneidet. Die Serie markiert den Beginn der Beschäftigung mit Oberflächen und verweist mit Ihren Titeln – z.B Mock up – auf den Entstehungskontext von digitalen Simulationen.